Christine Melcher

Wie bist du zum Tanzen ge­kommen?
Das kam durch meinen Großvater, der ein leidenschaftlicher Walzertänzer war.

Wie lange tanzt du schon und wie sieht bzw. sah deine Tanzkarriere aus? Tanzt du selbst eigentlich noch aktiv?
Ich tanze seit meinem achten Lebensjahr, also schon seit 17 Jahren. Mit zehn Jahren war ich nach langem Training zum ersten mal auf einem Turnier in der D-Klasse und habe mich seitdem bis in die Jugend A hochgearbeitet. Mit 17 Jahren bin ich dann der A-Standard-Formation des 1. TC Ludwigsburg beigetreten und mit ihr mehrfacher Deutscher Vizemeister und Vizeweltmeister geworden. Ab 2015 habe ich eine zweijährige Pause eingelegt, da ich meine Ausbildung zur staatlich anerkannten Tanzpädagogin begonnen habe. 2017 habe ich mit meinem Freund Robert Melcher angefangen, wieder Standard zu tanzen. Anfang 2019 geht’s dann wieder los mit den Ranglistenturnieren.

Erzähl doch mal: Was war dein bisher größter Erfolg in deiner Tanzkarriere?
Mein größter Erfolg war der zweite Platz der Weltmeisterschaft in den Standard-Formationen 2012 in Ludwigsburg.

Wann hast du beschlossen, Übungsleiterin zu werden und warum?
Schon vor der Ausbildung zur Tanzpädagogin habe ich mit dem Gedanken gespielt, Trainer zu werden, um anderen mein Wissen und meine Erfahrungen weiterzugeben und ihnen zu zeigen, wie wundervoll das Tanzen ist.

Wie bist du zum TC Schwarz-Weiß gekommen?
Rolandas Trembo hat mich für die Stelle als Kindertanzlehrerin empfohlen.

Wie lange bist du schon im Verein tätig?
Ich bin seit Juli 2017 im TC Schwarz-Weiß Reutlingen.

Was ist die Herausforderung beim Unterrichten? Worauf kommt es deiner Meinung nach an?
Es ist nicht nur wichtig, den Kindern die Schritte und die Technik beizubringen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie Spaß am Tanzen haben, es gerne machen und wiederkommen.

Wie würdest du deine Tanzgruppe beschreiben?
Da ich vier Tanzgruppen habe, ist es schwierig, das zu sagen. Jede Gruppe ist total individuell, auf ihre Art und Weise wundervoll und manchmal auch ein bisschen chaotisch, was ich toll finde, denn erst in solchen Momenten wird man als Trainer so richtig gefordert.

Wie ist die Beziehung zu deiner Tanzgruppe?
Ich liebe alle Kinder, die ich unterrichte, wie man als Lehrerin seine Schüler lieben darf, und ich denke, das ist bei den Kindern umgekehrt genauso.

Wie motivierst du deine Tänzer?
Ich motiviere die Kinder durch meine positive Art und Weise, aber natürlich bin ich auch streng, und manchmal muss ich auch laut werden. Aber ich denke, das ist genau die Mischung, die die Kinder brauchen.

Hast du einen Tänzer oder eine Tänzerin als Vorbild?
Mein großes Vorbild ist Olga Kulikova.

Was nimmst du vom Tanzen für dein restliches Leben mit? Was hast du vom Tanzen gelernt?
Durch das Tanzen habe ich Disziplin und Willensstärke für mein Leben mitgenommen. Wenn man etwas erreichen möchte, muss man darum kämpfen und darf nicht die Hände in den Schoß legen, wenn es schwierig wird – denn das Leben ist nun mal schwierig.

Wie würdest du dich selbst als Tänzer beschreiben?
Da ich viele verschiedene Tanzstile kann, bin ich ein vielseitiger Tänzer und für jede Situation bereit.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, mit dem Tanzen aufzuhören?
Ja, ich habe schon öfter darüber nachgedacht, mit dem Tanzen aufzuhören, aber jedes Mal ist mir dabei meine Liebe und Leidenschaft für das Tanzen im Weg gewesen, und ich habe weitergekämpft – und dadurch konnte ich vieles erreichen, sehen und mitnehmen. Zum Glück habe ich nicht mit dem Tanzen aufgehört, dann wäre ich nämlich nicht da, wo ich jetzt bin.

Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste beim Paartanz? Worauf kommt es besonders an?
Das Wichtigste am Paartanzen ist das Vertrauen zueinander. Man sollte immer kommunizieren im Paar, denn ohne Kommunikation funktioniert es nicht.

Ganz allgemein: Was bedeutet Tanzen für dich?
Tanzen ist für mich alles. Es ist meine Leidenschaft und mein Leben. Ohne das Tanzen hätte ich nicht meinen wundervollen Freund Robert kennengelernt.