Frühlingsgefühle am Bodensee

Gelungener Einstieg in die Masters II A für Julia und Sebastian Wilhelm

Traditionell laden verschiedene Tanzsportvereine rund um den Bodensee im April zum Internationalen Bodenseetanzfest – am 13./14. April 2024 wurde das beliebte Turnierwochenende bereits zum 41. Mal veranstaltet. Ehrensache, dass da auch die Reutlinger Tänzer nicht fehlen durften! Und so machten sich Sebastian und Julia Wilhelm schon am Freitagnachmittag auf den Weg gen Süden, um sich an den beiden Folgetagen mit Paaren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu messen.

Am Samstag sollte es für die – im wahrsten Wortsinn – frisch in die Altersgruppe Masters II „hineingealterten“ Wilhelms nach Meersburg gehen. Da das A-Klasse-Turnier für diese Gruppe bereits um 10.30 Uhr angesetzt war, hatten die beiden noch nicht mit übermäßiger Wärmeentwicklung in der Sommertalhalle zu kämpfen, heiß wurde ihnen dennoch schon vor dem ersten Schritt aufs Parkett: Anders als bei vielen anderen Turnieren genügte den Veranstaltern beim Check-in nämlich nicht der Nachweis einer gültigen Startlizenz für den einen Teil des Paares, gefordert waren Nachweise für beide. Doch wem fällt in der Anspannung vor einem Turnier schon das eigene Passwort für die ESV-App ein? Am Ende glückte die Anmeldung jedoch, und es blieb sogar noch ein bisschen Zeit für einen kleinen Tanzbodentest.

Pünktlich starteten die Wilhelms dann mit sechs weiteren Paaren in ihre Vorrunde, die sie souverän überstanden. Im sich anschließenden Finale überzeugten sie mit präzisem, sauberem Tanzen und mussten nur den Slowfox an das später zweitplatzierte Paar aus der Schweiz abgeben. Ein gelungener Einstand bei den Masters II und ein guter Start in die noch fast ganz neue Leistungsklasse A! Das A-Turnier der jüngeren Masters I, für das sich Sebastian und Julia im Vorfeld ebenfalls angemeldet hatten, entfiel leider wegen Teilnehmermangels. Doch so blieb den beiden genügend Zeit, um das wunderschöne, fast schon sommerliche Wetter am herrlichen Bodensee zu genießen.
 

Das Turnier am nächsten Tag sollte für die Wilhelms bei den österreichischen Nachbarn stattfinden. Da eine einstündige Anfahrt anstand, starteten sie mit großem Zeitpuffer – schließlich hatten sie den Anmeldestress vom Vortag in lebhafter Erinnerung, und einen Check-in im Ausland hatten sie bis dato noch nie durchgeführt. Doch ganz ohne Aufregung lief es auch an diesem Tag nicht: Nach etwa 15 Minuten Fahrt klingelte Sebastians Handy – der Hotelbesitzer informierte die Wilhelms darüber, dass auf dem Balkon des Hotelzimmers eine Tasche mit Tanzschuhen liegen geblieben war … Zähneknirschend kehrten die zwei um und holten die wegen der lästigen Geruchsentwicklung am Vortag nach draußen verbannte Tasche nebst Inhalt ab.

Endlich in der Rheinblickhalle in Gaißau angekommen und glücklicherweise ohne weitere Schwierigkeiten angemeldet, verschafften sich Sebastian und Julia einen Überblick über das Teilnehmerfeld. An diesem Tag waren insgesamt neun Paare für das Turnier der Masters II A gemeldet, und alle traten tatsächlich an. Nach der Vorrunde konnten die Reutlinger aufatmen: Nicht nur hatten sie es bis ins Finale geschafft, auch das Gerücht, in Österreich würde der „Nationaltanz“ Wiener Walzer grundsätzlich zwei Minuten lang gespielt, hatte sich nicht bewahrheitet – es waren ganz bestimmt nicht mehr als eine Minute und 55 Sekunden gewesen … Das Finale in der mittlerweile ordentlich warm gewordenen Halle wurde verdeckt gewertet, sodass die Spannung bei den Wilhelms auch nach dem Tanzen noch stieg. Erst nach zwei weiteren Turnieren folgten die Siegerehrungen: Knapper als am Vortag, aber mit dem Slowfox diesmal als am besten bewerteten Tanz, gewannen Sebastian und Julia auch dieses Turnier und konnten sich mit vier der klassischen Bodensee-Tanzfest-Trinkgläser im Gepäck auf den Heimweg machen.